Fed-Vertreter erwägen nächsten Schritt, da die Inflation nachlässt, aber Risiken bestehen bleiben

Zwei hochrangige Entscheidungsträger der US-Notenbank haben zur Vorsicht gemahnt, da die Märkte zunehmend davon ausgehen, dass es noch vor Jahresende zu einer weiteren Zinssenkung kommen könnte.
Die Präsidentin der Federal Reserve Bank von San Francisco, Mary Daly, und der Präsident der Federal Reserve Bank von Chicago, Austan Goolsbee, vermittelten diese Woche jeweils differenzierte Botschaften, die die Bemühungen der Zentralbank widerspiegeln, ein Gleichgewicht zwischen der Eindämmung der Inflation und der Notwendigkeit der Wahrung der wirtschaftlichen Stabilität herzustellen.
Ausgewogenheit zwischen Inflation und Beschäftigung
Mary Daly beschrieb die Wirtschaft als „in einer heiklen Phase” und argumentierte, dass Fortschritte bei der Inflation nicht auf Kosten der Beschäftigung gehen sollten. Sie räumte zwar ein, dass sich die Preise in die richtige Richtung bewegen, betonte jedoch, dass sie weiterhin über dem Ziel der Fed liegen, was bedeutet, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist.
Daly verteidigte die frühere Senkung um 50 Basispunkte durch die Fed und erklärte, dass dies eine bessere Ausgangsposition für die Steuerung der Wirtschaft in der letzten Phase des Jahres biete. Sie deutete auch an, dass bei der Sitzung im Dezember eine weitere Maßnahme auf den Tisch kommen könnte, je nachdem, wie sich die Wirtschaftsdaten entwickeln. Daly wies jedoch Spekulationen über interne Konflikte innerhalb der Zentralbank zurück und erklärte, dass sich die Entscheidungsträger über die Notwendigkeit maßvoller, datengestützter Entscheidungen einig seien.
Ein maßvoller Ansatz für künftige Zinssenkungen
Austan Goolsbee schlug einen ähnlich vorsichtigen Ton an, allerdings aus einem etwas anderen Blickwinkel. Er beschrieb die US-Wirtschaft als „grundsätzlich solide“, auch wenn bestimmte Sektoren Anzeichen von Ermüdung zeigen. Er stimmte zwar zu, dass sich die Inflation deutlich abgekühlt hat, warnte jedoch davor, einen Sieg zu früh zu verkünden, da eine vorzeitige Zinssenkung den Preisdruck wieder anfachen könnte.
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Für Goolsbee liegt der Schlüssel in einer schrittweisen Lockerung statt in aggressiven Zinssenkungen. Er argumentierte, dass eine Senkung der Zinsen im Einklang mit dem Rückgang der Inflation die verantwortungsvollste Strategie sei, betonte jedoch, dass der Zeitpunkt entscheidend sei. „Eine falsche Entscheidung zum falschen Zeitpunkt“, so Goolsbee, „könnte einen Großteil der seit Beginn des Straffungszyklus erzielten Fortschritte zunichte machen.“
Der Arbeitsmarkt unter der Lupe
In Bezug auf die Beschäftigungslage hob Goolsbee eine rätselhafte Dynamik hervor: geringe Neueinstellungen in Verbindung mit geringen Entlassungen – ein seltenes Gleichgewicht, das darauf hindeutet, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter behalten, aber ihre Expansion verlangsamen. Er bezeichnete dies als „ein ungewöhnliches, aber nicht ungesundes Zeichen“ und deutete an, dass der Arbeitsmarkt auch bei nachlassendem Wachstum widerstandsfähig bleibt.
Beide Beamten waren sich einig, dass die Inflationsproblematik nach wie vor schwerer wiegt als die Sorgen um den Arbeitsmarkt, und bekräftigten, dass der Fokus der Zentralbank weiterhin eindeutig auf Preisstabilität liegt. Während die Märkte weiterhin über eine Zinssenkung im Dezember spekulieren, deuten die Äußerungen von Daly und Goolsbee darauf hin, dass die Fed keine Eile hat, mutige Schritte zu unternehmen, bis sie sicher ist, dass die Inflation wirklich gedämpft ist.
Die Botschaft beider lautet: Der nächste Schritt wird vorsichtig, wohlüberlegt und auf Fakten basierend sein – nicht auf Erwartungen.
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