FacebookTwitterLinkedInTelegramCopy LinkEmail
Fintech

Japans erste Yen-Stablecoin geht mit Beteiligung großer Institutionen an den Start

Japans erste Yen-Stablecoin geht mit Beteiligung großer Institutionen an den Start

Der japanische Finanztechnologiesektor hat ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der Fintech-Innovator JPYC Inc. hat offiziell eine an den japanischen Yen gekoppelte Stablecoin eingeführt und damit einen Meilenstein für die Ambitionen des Landes im Bereich der digitalen Finanzen gesetzt.

Der neu eingeführte Token JPYC wird durch eine Mischung aus Bankeinlagen und japanischen Staatsanleihen gedeckt. Sein Wechselkurs von 1:1 zum Yen soll Preisstabilität gewährleisten und gleichzeitig die Geschwindigkeit und Effizienz von Blockchain-Transaktionen bieten.

Eine neue Plattform für die Ausgabe und Einlösung von Stablecoins

Neben der Einführung des Tokens stellte das Unternehmen JPYC EX vor, eine speziell für die Ausgabe und Einlösung von JPYC entwickelte Plattform. Der Dienst entspricht vollständig dem japanischen Gesetz zur Verhinderung der Übertragung von Erträgen aus Straftaten und umfasst eine obligatorische Identitätsprüfung und Transaktionsverfolgung.

Über JPYC EX können Nutzer Yen per herkömmlicher Banküberweisung senden, JPYC in ihren registrierten Wallets empfangen und später nahtlos wieder in Bargeld umwandeln. JPYC erklärte, dieses Modell könne als Blaupause für regulierte Stablecoin-Systeme in Japan dienen.

Ehrgeizige Ziele für Japans digitale Wirtschaft

JPYC-Präsident Noriyoshi Okabe bezeichnete das Projekt als „Wendepunkt” in der finanziellen Entwicklung Japans. Das Unternehmen sieht Stablecoins als Teil der zukünftigen Zahlungsinfrastruktur des Landes und strebt innerhalb von drei Jahren eine Emissionsbilanz von 10 Trillionen Yen an.

Diese langfristige Vision zielt darauf ab, traditionelle Finanzdienstleistungen mit Blockchain-Innovationen zu verbinden und so eine „neue Form der sozialen Infrastruktur” auf der Grundlage von digitalem Geld zu schaffen, wie JPYC es beschreibt.

Der Wettbewerb auf dem Markt für Yen-Stablecoins verschärft sich

JPYC hat zwar den Vorteil, als Erster auf den Markt gekommen zu sein, wird aber nicht lange allein bleiben. Die Monex Group hat Pläne für einen ähnlichen, an den Yen gekoppelten Token bekannt gegeben, und Japans „Megabanken” – Mitsubishi UFJ, Sumitomo Mitsui und Mizuho – entwickeln über die Progmat-Plattform von MUFG ein gemeinsames Stablecoin-Framework.

Diese Welle von Aktivitäten deutet darauf hin, dass Japan sich auf eine Ära vorbereitet, in der Stablecoins sowohl inländische als auch grenzüberschreitende Abrechnungen in großem Umfang unterstützen könnten.

Regulierungsbehörden offen für eine breitere Integration von Kryptowährungen

Die japanische Finanzaufsichtsbehörde (FSA) prüft Berichten zufolge Vorschriften, die es Banken ermöglichen könnten, Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) zu halten und in diese zu investieren. Wenn diese Änderungen in Kraft treten, würde Japan zu einer der ersten großen Volkswirtschaften werden, die Krypto-Assets offiziell in ihr Bankensystem integrieren.

Weltweit ist der Stablecoin-Sektor auf über 308 Milliarden US-Dollar angewachsen, angeführt von den an den Dollar gebundenen Giganten USDT und USDC. Die neuen Marktteilnehmer in Japan könnten den Beginn einer regionalen Alternative markieren – ein Schritt, um die Abhängigkeit von auf US-Dollar lautenden digitalen Vermögenswerten zu verringern.

Ein digitaler Yen für das nächste Jahrzehnt

Die Einführung des JPYC ist mehr als nur eine technologische Errungenschaft – sie steht für Japans Absicht, sein monetäres Ökosystem zu modernisieren. Da große Institutionen nun auf die Einführung der Blockchain zusteuern, könnte das Land bald neu definieren, wie digitales Geld in einer regulierten Wirtschaft funktioniert.

Während sich der Wettlauf um die Vorherrschaft bei Stablecoins weltweit beschleunigt, hat sich Japan offiziell dem Wettbewerb angeschlossen – und der Yen betritt endlich die digitale Bühne.


Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Finanz-, Anlage- oder Handelsberatung dar. Coindoo.com unterstützt oder empfiehlt keine bestimmten Anlagestrategien oder Kryptowährungen. Führen Sie immer Ihre eigenen Recherchen durch und konsultieren Sie einen zugelassenen Finanzberater, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.

Author

Reporter at Coindoo

Alexander Zdravkov ist jemand, der immer nach dem Sinn hinter den Dingen sucht. Er hat mehr als drei Jahre Erfahrung im Kryptobereich, wo er geschickt neue Trends in der Welt der digitalen Währungen erkennt. Ob er nun fundierte Analysen oder tägliche Berichte zu allen Themen liefert, sein tiefes Verständnis und seine Begeisterung für das, was er tut, machen ihn zu einem wertvollen Mitglied des Teams.

Lernen Sie mehr über Krypto- und Blockchain-Technologie.

Flash-Loans in DeFi erklärt

Diese Kredite sind insofern einzigartig, als sie innerhalb desselben Transaktionsblocks aufgenommen und zurückgezahlt werden…

Metaverse erklärt

Eine neue Grenze in dieser Welle ist das Metaverse, ein Konzept, das viele als…

Glossar