Historische Einführung des XRP-ETF kann keine Rallye auslösen, da sich der Ausverkauf am Markt verstärkt

Diese Woche erreichte XRP einen wichtigen Meilenstein – doch die Feierlichkeiten schlugen sich nicht in den Kursbewegungen nieder.
Nach Jahren der Vorfreude, regulatorischen Auseinandersetzungen und wiederholten Anträgen wurde am Donnerstag endlich der erste US-Spot-ETF mit Bezug zu XRP aufgelegt, was ein neues Kapitel für den mit Ripple verbundenen Token einläutet.
Der Fonds von Canary Capital wurde mit sofortiger Begeisterung von den Anlegern aufgenommen. Am ersten Tag flossen fast 250 Millionen US-Dollar ein, was die ursprünglichen Erwartungen weit übertraf und Prognosen beflügelte, dass das Gesamtvolumen innerhalb des ersten Handelsquartals bis zu 5 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, bezeichnete die Einführung des ETF als „endlich geschehen” und stellte diesen Moment als einen wichtigen Schritt in Richtung Mainstream-Zugänglichkeit dar.
Die Preisreaktion erzählt eine andere Geschichte
Trotz des Hypes erholte sich XRP nicht. Stattdessen verlor der Token in den letzten 24 Stunden rund 3 Prozent an Wert. Er liegt weiterhin etwa 37 Prozent unter seinem Allzeithoch von 3,65 Dollar aus dem Jahr 2017 – ein Hinweis darauf, dass bullische Katalysatoren nicht immer makroökonomische Turbulenzen überwinden können.
Analysten sagen, dass mit XRP nichts Grundlegendes nicht stimmt. Der gesamte Markt für digitale Vermögenswerte durchlebt gerade einen der volatilsten Monate des Jahres. Die Bewertung des gesamten Kryptomarktes erreichte am 7. Oktober 4,3 Billionen US-Dollar, verlor jedoch in den folgenden Wochen fast 1 Billion US-Dollar. An einem einzigen Tag – dem 10. Oktober – wurden an den Börsen 19 Milliarden US-Dollar an gehebelten Krypto-Wetten vernichtet.
ETF-Abflüsse und makroökonomischer Ausverkauf belasten die Stimmung
Zwar kehrte Anfang dieser Woche nach dem Ende des Shutdowns der US-Regierung kurzzeitig Optimismus zurück, doch hielt diese Stimmung nicht lange an. Bitcoin-ETF-Produkte verzeichneten am Donnerstag Nettoabflüsse in Höhe von etwa 870 Millionen US-Dollar, was die Abkehr vom Risiko beschleunigte. Am selben Tag fiel Bitcoin zum dritten Mal in diesem Monat unter 100.000 US-Dollar und zog die meisten Altcoins mit sich nach unten.
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Marktstrategen argumentieren, dass der Ausverkauf nicht nur auf Kryptowährungen beschränkt ist – aber Kryptowährungen verstärken die Volatilität. Max Gokhman von Franklin Templeton Investment Solutions erklärte gegenüber Bloomberg, dass die Sensibilität von Kryptowährungen gegenüber makroökonomischen Entwicklungen weiterhin hoch ist, da sich die institutionelle Beteiligung nach wie vor auf Bitcoin und Ethereum konzentriert. Eine breitere Diversifizierung über wichtige Vermögenswerte hinweg könnte seiner Meinung nach dazu beitragen, zukünftige Schocks abzufedern.
ETF-Einführung vs. Marktrealität
Die erste Woche des Spot-XRP-ETF zeigt eine harte Wahrheit, die Anleger manchmal übersehen: Selbst historische Erfolge können durch ungünstige Marktzyklen überschattet werden. Unter besseren Bedingungen hätten die Zuflüsse nach Ansicht von Analysten eine stärkere Rally ausgelöst. Stattdessen kam der ETF zu einem Zeitpunkt auf den Markt, als die Händler bereits auf breiter Front ihre Risiken reduzierten.
Dennoch argumentieren einige Marktbeobachter, dass nach Abklingen der makroökonomischen Turbulenzen eine Erholung folgen könnte – insbesondere wenn die institutionellen Zuflüsse wieder anlaufen und sich der breitere Kryptomarkt stabilisiert. Vorerst zeigt das Debüt des XRP-ETF jedoch, wie schnell die Begeisterung verfliegen kann, wenn Volatilität die Anlegerpsychologie dominiert.
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Finanz-, Anlage- oder Handelsberatung dar. Coindoo.com unterstützt oder empfiehlt keine bestimmten Anlagestrategien oder Kryptowährungen. Führen Sie immer Ihre eigenen Recherchen durch und konsultieren Sie einen zugelassenen Finanzberater, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.











