Christine Lagarde schlägt Alarm wegen Gefahren für die Unabhängigkeit der Zentralbanken
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat die Unabhängigkeit der Zentralbanken nachdrücklich verteidigt und davor gewarnt, dass politische Einmischung in die Geldpolitik ganze Volkswirtschaften destabilisieren könnte.
In der Sendung „Sunday Morning Futures“ von Fox News betonte Lagarde, dass Zentralbanken zwar gegenüber den Gesetzgebern rechenschaftspflichtig bleiben müssen, aber bei der Festlegung der Zinssätze nicht von ihnen gelenkt werden sollten.
„Die Unabhängigkeit jeder Zentralbank ist von entscheidender Bedeutung“, sagte sie. „Wir müssen rechenschaftspflichtig sein … aber es ist von entscheidender Bedeutung, dass eine Zentralbank unabhängig ist.“
Lagarde verwies auf ihre Erfahrungen beim Internationalen Währungsfonds, wo sie die Folgen der Einmischung von Regierungen in die Geldpolitik miterlebt habe. „Es kommt zu Funktionsstörungen, es werden Dinge getan, die nicht getan werden sollten“, sagte sie. „Der nächste Schritt ist eine Störung. Das führt zu Instabilität, wenn nicht sogar zu Schlimmerem.“
Eine zeitgemäße Botschaft in den USA
Ihre Äußerungen erfolgten nach der Teilnahme am jährlichen Symposium der US-Notenbank in Jackson Hole, Wyoming, wo Fed-Chef Jerome Powell wegen seiner Weigerung, die Zinsen zu senken, heftiger Kritik von US-Präsident Donald Trump ausgesetzt war.
Powell erhielt vor seiner Rede stehenden Applaus von seinen Kollegen – eine symbolische Geste der Unterstützung angesichts des zunehmenden politischen Drucks.
Lagardes Warnung unterstreicht die weltweit wachsende Sorge, dass politische Angriffe auf Zentralbanken nicht nur die Geldpolitik, sondern auch die Finanzstabilität untergraben könnten.
Quelle: Bloomberg
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