Zunehmender Druck auf die Staatskasse könnte die Fed zurück zur Gelddruckmaschine zwingen
Ein anhaltender Ausverkauf von Anleihen, der die Renditen langfristiger US-Staatsanleihen weiter in die Höhe treibt, könnte der US-Notenbank bald nur noch ein einziges Instrument lassen: die Druckerpresse anzuschmeißen.
In einer Rede auf dem Bloomberg Credit Forum argumentierte Jeffrey Gundlach, Chef von DoubleLine Capital und erfahrener Beobachter des Rentenmarktes, dass Anleger wenig Interesse an Laufzeiten von mehr als einigen Jahren haben.
Beweise dafür seien überall zu finden, sagte er – von Warren Buffetts milliardenschwerem Horten von T-Bills bis hin zur schwachen Nachfrage bei den jüngsten Auktionen von 30-jährigen Anleihen. Sollte diese Gleichgültigkeit die Rendite 10-jähriger Anleihen auf etwa 6% treiben, rechnet Gundlach damit, dass die Zentralbank die quantitative Lockerung (QE) wieder aufnimmt und direkt mit dem Kauf langfristiger Anleihen beginnt.
„Kombiniert man eine Rendite im Sechs-Prozent-Bereich mit monatlichen Defiziten in Milliardenhöhe und einer Rezession, wird die Fed zum Handeln gezwungen sein“, erklärte er den Zuhörern.
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Diese Strategie würde an das Pandemie-Szenario von 2020 anknüpfen, als eine überraschende Zusage zum Kauf von Unternehmensanleihen die Kreditmärkte innerhalb weniger Tage aus einem 20-Punkte-Einbruch wieder auf den Nulldurchgang zurückbrachte. Eine ähnliche QE-Ankündigung mit Schwerpunkt auf Staatsanleihen könnte laut Gundlach einen ebenso heftigen Rückschlag bewirken – und alle belohnen, die flexibel genug sind, um kurz vor der Kehrtwende noch Duration aufzubauen.
Ob es der Fed gefällt oder nicht, so schloss er, die schrumpfende Käuferbasis am langen Ende verwandelt die Idee „höher für länger“ in einen sich selbst zerstörenden Kreislauf. Sobald die Rendite Gundlachs 6-Prozent-Marke überschreitet, könnte der nächste Schritt ein altbekannter sein: mit frisch gedruckten Dollars Nachfrage schaffen und hoffen, dass die Rallye Zeit verschafft.
Alexander Zdravkov
Reporter at Coindoo German
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