Wird die Fed laut dem ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden die Zinsen senken?

Der frühere stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank, Roger Ferguson, trat diese Woche in der Sendung „Squawk Box“ von CNBC auf und äußerte Zweifel daran, dass die Fed bei ihrer bevorstehenden oder auch nur der darauffolgenden Sitzung die Zinsen senken werde.
Laut Ferguson verharrt die Zentralbank in einer abwartenden Haltung und legt bei der Beobachtung der Inflationsentwicklung Wert auf Stabilität und Vorsicht.
Fed dürfte bei geldpolitischen Kursänderungen wahrscheinlich nicht voreilig reagieren
Ferguson sagte, die Fed werde ihre Geldpolitik voraussichtlich erst anpassen, wenn die Inflation stetige Fortschritte in Richtung ihres Ziels zeigt. Er warnte, dass Märkte, die mit bevorstehenden Zinssenkungen rechnen, von der Botschaft der Fed in dieser Woche enttäuscht sein könnten. Er erwartet, dass diese einen „wachsamen und geduldigen“ Ansatz betonen wird.
„Die Fed wird nicht handeln, bis die Daten ein klareres Bild zeichnen“, erklärte Ferguson. „Sie ist noch nicht bereit, die Zinsen zu senken.“
Hoffnung auf eine sanfte Landung bleibt bestehen – aber Risiken bleiben bestehen
Ferguson räumte ein, dass die Wirtschaft in diesem Jahr einer sanften Landung nahe gekommen sei – einer Abschwächung der Inflation, ohne Wachstum oder Arbeitsmärkte zu beeinträchtigen. Er merkte jedoch an, dass die anhaltende Unsicherheit Zinssenkungen im Jahr 2024 unwahrscheinlich mache. Sollte die Inflation im nächsten Jahr weiter sinken, könnte eine begrenzte Zinssenkung ins Spiel kommen, allerdings nur bei verbesserter wirtschaftlicher Klarheit.
Lesen Sie Weiter:

Der Konflikt zwischen Iran und Israel bedroht die weltweite Ölversorgung
Geopolitische Faktoren und Trumps Strategie kommen ans Licht
Die Diskussion drehte sich auch um die Spannungen im Nahen Osten und deren mögliche Auswirkungen auf Ölpreise und Inflation. Ferguson sagte, die jüngsten Ölpreiserhöhungen hätten die Kerninflation noch nicht erreicht, dies könne sich aber ändern, wenn die Situation eskaliere.
Auf Äußerungen von Präsident Donald Trump, der Zinssenkungen jetzt mit Spielraum für spätere Erhöhungen ankündigte, widersprach Ferguson. Er betonte das Risiko vorzeitiger Zinssenkungen, falls sich die Inflation als hartnäckig erweise, und fügte hinzu: „Die Fed war beim letzten Mal hinter der Entwicklung zurück. Diesen Fehler wollen sie nicht wiederholen.“