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Kriminalität

Phishing-Betrug zielt auf FTX-Gläubiger inmitten laufender Rückzahlungen ab

Phishing-Betrug zielt auf FTX-Gläubiger inmitten laufender Rückzahlungen ab

Der lang erwartete Entschädigungsprozess für die Gläubiger von FTX hat eine neue Runde von Cyber-Bedrohungen ausgelöst, da Betrüger versuchen, die aktuelle Auszahlungsphase mit überzeugenden Phishing-Kampagnen auszunutzen.

Die insolvente Kryptobörse hat diese Woche eine dringende Sicherheitswarnung herausgegeben, in der sie Gläubiger davor warnt, auf gefälschte E-Mails hereinzufallen, die als offizielle Mitteilungen getarnt sind.

Mehrere Berichte tauchten auf, nachdem Ende September die dritte Runde der Gläubigerrückzahlungen mit einer Gesamtsumme von rund 1,6 Milliarden US-Dollar begonnen hatte. Die Betrugsnachrichten, die den authentischen Updates der Restrukturierungsverwalter von FTX sehr ähnlich sind, sollen Nutzer dazu verleiten, betrügerische Websites zu besuchen oder ihre Krypto-Wallets zu verbinden.

Die Cyberkriminellen geben sich offenbar sowohl als Kroll Restructuring Administration als auch als FTX Recovery Trust aus – die beiden Unternehmen, die für die Verwaltung und Bearbeitung von Gläubigerforderungen zuständig sind. Diese gefälschten Nachrichten enthalten oft Angaben zu Auszahlungsprozentsätzen, „Verteilungsportalen” und Anweisungen zur Verifizierung von Konten, die alle darauf abzielen, die Opfer zur Weitergabe sensibler Informationen zu verleiten.

FTX betonte, dass in seinen offiziellen Mitteilungen niemals Benutzer aufgefordert werden, externe Wallets zu verknüpfen oder auf Websites von Drittanbietern zuzugreifen. Alle legitimen Updates werden ausschließlich über das verifizierte FTX-Forderungsportal abgewickelt.

Die Warnung folgte auf die dritte große Gläubigerausschüttung der Plattform, die sowohl inländische als auch internationale Kunden sowie ungesicherte Gläubiger umfasste. Jeder Teilnehmer musste eine Identitätsprüfung durchlaufen, bevor die Zahlungen über genehmigte Kanäle freigegeben wurden. Laut FTX dauert der Vorgang in der Regel mehrere Werktage.

Phishing-Versuche sind zu einer wachsenden Bedrohung im gesamten Kryptosektor geworden, insbesondere bei großen Auszahlungsereignissen oder Airdrops, bei denen große Geldsummen im Umlauf sind. Das Blockchain-Sicherheitsunternehmen ScamSniffer schätzt, dass allein im August Kryptowährungen im Wert von über 12 Millionen US-Dollar durch Phishing-Betrug gestohlen wurden – ein Indikator dafür, wie ausgeklügelt diese Operationen mittlerweile sind.

Die gefälschten E-Mails zur Rückforderung, die sich an FTX-Nutzer richten, sind besonders irreführend, da sie überhöhte Rückzahlungsquoten zwischen 118 % und 142 % des ursprünglichen Guthabens versprechen, um ein Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen. Einige geben sogar vor, „vertrauenswürdige Vertriebspartner” zu sein, die mit der Abwicklung der Überweisungen beauftragt sind, was dem Betrug zusätzliche Legitimität verleiht.

Analysten warnen davor, dass diese Phishing-Kampagnen noch zunehmen könnten, da der FTX-Nachlass in den kommenden Monaten weitere Tranchen der Abfindung freigeben wird. Für viele Gläubiger, die bereits zwei Jahre lang gewartet haben, könnten Ungeduld und Fehlinformationen sie anfälliger für Betrug machen.

Seit Februar hat das FTX-Rückforderungsteam mehr als 7,8 Milliarden US-Dollar der geschätzten 16,5 Milliarden US-Dollar an zurückgeforderten Vermögenswerten verteilt. Die Rückzahlungen an die Gläubiger werden voraussichtlich bis 2026 fortgesetzt, wobei der Nachlass zusagt, nach Abschluss des Verfahrens bis zu 118 % der berechtigten Kontoguthaben zurückzuzahlen.

Die Börse forderte die Antragsteller auf, alle unaufgeforderten E-Mails mit Vorsicht zu behandeln, offizielle URLs doppelt zu überprüfen und das Anklicken eingebetteter Links zu vermeiden. Da Betrüger das öffentliche Interesse an den FTX-Rückerstattungen aktiv ausnutzen, ist laut Cybersicherheitsexperten Wachsamkeit die einzige wirkliche Verteidigung.


Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Finanz-, Anlage- oder Handelsberatung dar. Coindoo.com unterstützt oder empfiehlt keine bestimmten Anlagestrategien oder Kryptowährungen. Führen Sie immer Ihre eigenen Recherchen durch und konsultieren Sie einen zugelassenen Finanzberater, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.

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Reporter at Coindoo

Alexander Zdravkov ist jemand, der immer nach dem Sinn hinter den Dingen sucht. Er hat mehr als drei Jahre Erfahrung im Kryptobereich, wo er geschickt neue Trends in der Welt der digitalen Währungen erkennt. Ob er nun fundierte Analysen oder tägliche Berichte zu allen Themen liefert, sein tiefes Verständnis und seine Begeisterung für das, was er tut, machen ihn zu einem wertvollen Mitglied des Teams.

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