Glassnode warnt, dass Bitcoin einen neuen Impuls braucht, um sich vom jüngsten Crash zu erholen
Die jüngste Rallye von Bitcoin scheint an Schwung verloren zu haben, und die Händler warten nun auf einen klaren Auslöser für die nächste Bewegung.
Nach wochenlangen Tests der Widerstandsniveaus hat sich die Begeisterung des Marktes abgekühlt, sodass die Preise nun bei etwa 111.000 US-Dollar liegen – knapp unterhalb der kritischen 117.000-Dollar-Marke, die laut Analysten den kurzfristigen Trend bestimmt.
On-Chain-Forscher bei Glassnode warnen davor, dass Bitcoin ohne neue Impulse auf das untere Ende seiner aktuellen Spanne zurückfallen könnte. Die neuesten Daten des Unternehmens zeigen steigende Gewinnmitnahmen unter langfristigen Anlegern – ein Muster, das häufig vor längeren Abkühlungsphasen zu beobachten ist.
Konsolidierung statt Zusammenbruch
Die Marktvolatilität bleibt hoch, aber nicht alle Analysten interpretieren den Rückgang als bärisch. Shubh Varma, CEO von Hyblock Capital, erwartet für die kommenden Wochen eine volatile, aber begrenzte Handelsspanne und sagt, dass „eine Seitwärtskonsolidierung nach einem so tiefen Reset der wahrscheinlichste Weg ist”.
Er weist darauf hin, dass Spot-Bitcoin-ETFs weiterhin starke Zuflüsse verzeichnen, was darauf hindeutet, dass das Interesse der Anleger nicht nachgelassen hat. Tatsächlich verzeichneten in den USA notierte Bitcoin-Fonds Anfang dieses Monats während einer neuntägigen Serie Zuflüsse in Höhe von fast 6 Milliarden US-Dollar – ein ermutigendes Zeichen angesichts der jüngsten Marktturbulenzen.
Geldpolitische Lockerung in Sicht
Auch die makroökonomischen Bedingungen könnten sich positiv auf Bitcoin auswirken. Die Märkte setzen auf eine weitere Zinssenkung der Federal Reserve Ende Oktober, wobei die Wahrscheinlichkeit laut dem FedWatch Tool der CME bei über 95 % liegt. Niedrigere Kreditkosten lenken Kapital in der Regel in risikoreichere Anlagen, ein Szenario, von dem die Kryptomärkte in der Vergangenheit profitiert haben.
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„Die strukturelle Nachfrage bleibt stark und die Liquidität verbessert sich langsam”, sagte Matt Mena von 21Shares, der diese Konstellation als „zunehmend konstruktiv” für das Jahresende ansieht. Er glaubt, dass Bitcoin, sobald der Markt die jüngsten Liquidationen absorbiert hat, einen weiteren Anstieg versuchen könnte – möglicherweise mit Blick auf die 150.000-Dollar-Marke, wenn sich die institutionellen Zuflüsse beschleunigen.
Über den Rückgang hinausblicken
Trotz der Verlangsamung bleibt der Optimismus für 2025 weit verbreitet. Arthur Hayes, Mitbegründer von BitMEX, und Joe Burnett, Forschungsdirektor bei Unchained, prognostizieren beide, dass Bitcoin innerhalb der nächsten 14 Monate 250.000 US-Dollar erreichen wird – angetrieben durch eine lockere Geldpolitik und die zunehmende Integration zwischen Kryptowährungen und traditionellen Finanzmärkten.
Derzeit beobachten Händler jedoch genau, ob Bitcoin seine Dynamik zurückgewinnen kann oder in eine weitere Konsolidierungsphase abrutscht. Angesichts der fragilen Stimmung und der wenigen Impulsgeber hängt der nächste entscheidende Schritt möglicherweise weniger vom Hype als vielmehr von Geduld ab.
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